Schweißanleitung

Anleitung zum Schweißen von Kunststoffen
mit Heißluftgeräten und Schweißkolben



1. Vorbereitung
Als erstes säubern Sie die zu bearbeitende Stelle am Werkstück (1). Bei lackierten Teilen wird ca. 10mm links und rechts
des Risses der Lack entfernt (2), und, um ein weiteres Einreißen zu verhindern, an den Endpunkten ein ca. 4mm großes
Loch gebohrt (3).
Dann wird der Riß gleichmäßig mit einem Fräskopf aufgeweitet. Achten Sie hierbeiauf die zu verwendende
Schweißdrahtstärke, meist 3 bis 5 mm. Die entstehende Kerbe sollte idealerweise V-förmig sein (4).


Beschädigung an einem Kunststoff-Werkstück Entfernen der Lackierung an der Beschädigung Vorbohren zur Vermeidung des weiteren Einreissens
 
2.Schweißen
Wählen Sie den Ihnen zur Verfügung stehenden Schweißaufsatz für das Heißluftgerät oder den Schweißkolben. Schalten
Sie das Gerät an und lassen es kurze Zeit laufen, damit es die gewünschte Temperatur erreicht. Man beginnt den
Schweißvorgang ein Stück vor dem eigentlichen Riß und zieht dann ohne Druck und unter gleichmäßigem Zuführen des
Schweißdrahtes die Kerbe entlang (5). Auch am Ende ein kurzes Stück, länger als der Riß ist, weiterschweißen. Die
Schweißnaht sollte gleichmäßig und leicht erhöht sein. Zum Einschweißen von Bewehrungsnetz trägt man zuerst ca. 1-2
mm
vom Werkstück ab und legt dann das Netz in die so vorbereitete Vertiefung. Nach dem Einschweißen füllt man die Fläche mit
Schweißdraht wieder auf, so dass das Netz sich im Material befindet (6).

Fräsen einer V-Nut für die Schweissnaht Schweissen mit Heissluftgerät und Schweissschuh Schweissen mit Schweisskolben
 
3. Nachbearbeitung
Lassen Sie nach dem Schweißvorgang die Schweißnaht abkühlen. Nun wird die Schweißnaht mit geeigneten Schleifmitteln,
z.B. Fräskopf, Schleifscheibe, Schleifpapier, nachgearbeitet (7). Dann kann die Reparaturstelle noch mit
Kunststoffspachtelmasse fein überarbeitet, und anschließend lackiert werden.


Einschweissen von Edelstahl-Bewehrungsnetz mit Schweisskolben Nachbearbeitung der Schweissnaht mit Schleifmittel


Achten Sie bei Kunststoffschweißarbeiten stets darauf, die entstehenden Dämpfe nicht einzuatmen und sorgen Sie für gute
Belüftung des Arbeitsplatzes. Schweißgeräte können auch nach dem Abschalten durch Restwärme noch zu Verbrennungen führen.

 

Schweißanleitung HL – SK 1.0 DE   (0091001)                                                                                                    © az-reptec 2014